Die Unsichtbarkeit informeller Skillsentwicklung und ihre Auswirkungen auf Mensch und Organisation

Wusstest du, dass in der Schweiz trotz hoher Bildungsbeteiligung 45% der Lernaktivitäten nicht validiert und sichtbar gemacht werden? Dieser Blogbeitrag wirft einen Blick auf die Unsichtbarkeit informeller Skillsentwicklung und warum es dringend erforderlich ist, diese Verborgenen Ressourcen ans Licht zu bringen. Erfahre, warum dieser Wandel entscheidend ist und welche Auswirkungen er auf Einzelpersonen und Unternehmen hat.

Die Unsichtbarkeit informeller Skillsentwicklung und ihre Auswirkungen
In einer zunehmend dynamischen Arbeitswelt, die von Digitalisierung, Veränderungen und disruptiven Innovationen geprägt ist, spielt die kontinuierliche Entwicklung von Fähigkeiten eine entscheidende Rolle. Doch hier liegt zugleich ein grosses Dilemma. Ein Grossteil der informellen Skillsentwicklung, insbesondere durch On-the-Job-Learning, bleibt heute weder validiert noch sichtbar. Dies hat tiefgreifende Auswirkungen, die von ungünstigen Laufbahnentscheidungen bis hin zu negativen Folgen für die Gesundheit (durch Stress) und den Unternehmenserfolg reichen.

Ungünstige Laufbahnentscheidungen und ihre Konsequenzen
Menschen bringen eine Vielzahl von Fähigkeiten mit, die oft im Schatten formaler Bildungswege stehen. Sie erwerben sich im Verlaufe der Zeit viele Fähigkeiten im Kontext der Praxis. Das Fehlen einer effektiven Validierung und Sichtbarmachung dieser informellen Skills führt zu ungünstigen Laufbahnentscheidungen. Indem wertvolle Kompetenzen unentdeckt bleiben, werden Potenziale nicht optimal genutzt, und Mitarbeitende könnten in Tätigkeitsfeldern eingesetzt werden, die nicht ihren wahren Talenten entsprechen. Die Konsequenzen sind weitreichend. Stress, der durch unpassende berufliche Positionen und unerkannte Talente entsteht, hat nicht nur negative Auswirkungen auf die individuelle Gesundheit der Mitarbeitenden, sondern beeinträchtigt auch die Produktivität und den Erfolg des Unternehmens. Laut dem Job-Stress Index der Gesundheitsförderung in der Schweiz verursachen Stress und Stressfolgen Kosten von beeindruckenden 6.5 Milliarden Franken pro Jahr. Natürlich sind die Einflussfaktoren vielfältig. Klar aber ist, dass Menschen einen Grossteil ihrer Lebenszeit am Arbeitsplatz verbringen und entspricht die Tätigkeit nicht den wirklichen Talenten ist Stress eine sehr wahrscheinliche Folge davon.

Bildungsbeteiligung vs. Unsichtbarkeit von Fähigkeiten
Wie Eingangs erwähnt gibt es auch interessante Zahlen zu der Bildungsbeteiligung in der Schweiz. Sie liegt mit 68% hoch, aber hier liegt gleichzeitig eine entscheidende Lücke. Erstaunliche 45% der während Lehrgängen und Seminaren erworbenen Fähigkeiten werden weder validiert noch sichtbar gemacht (Quelle bfs). Diese Zahlen berücksichtigen das immense Potenzial des On-the-Job-Learnings nicht, das dadurch oft unterbewertet und übersehen wird. Wenn ich beispielsweise bedenke, wie viele Skills sich Unternehmensgründer*innen über Jahre z.B. im Bereich Gründung, Finanzierung, Strategie- und Produktentwicklung, Krisenmanagement sowie Nachhaltigkeit e.t.c aneignen, sind das Skills, die im klassischen Dossier zu wenig aussagekräftig dargestellt werden können. Zählen wir weitere Felder wie soziales Engagement e.t.c dazu werden unsere Dossiers in Zukunft ganz anders aussehen als heute.

Disziplinübergreifender Blick auf Skills
Skills entwickeln sich aber nicht isoliert sondern immer Disziplinübergreifend. Es ist daher unerlässlich, dass wir die Unsichtbarkeit informeller Skillsentwicklung disziplinübergreifend angehen und betrachten. Das mirroco Team engagieren deshalb dafür, dass On-the-Job-Learning ergänzend zu den formellen Qualifikationen erfasst, validiert und in digitalen Kompetenzprofilen sichtbar gemacht werden kann. So können Mitarbeitende ihre vielfältigen Fähigkeiten präzise darstellen, unabhängig von Disziplinen, und Unternehmen können die Menschen nach Ihren Talenten einsetzen.

Fazit: Sichtbarkeit von Skills im umfassenden Sinne ist ein wichtiger Schlüssel, um Talente zu erkennen, Potenziale zu entfalten und eine positive Entwicklung auf individueller und organisatorischer Ebene zu fördern.